Zum 25sten Jubiläum dieser speziellen Kategorie gibt es heute mal wieder ne Extra-Wurst für den staunenden Leser: Drawing School mit Batch, Teil 2. Okay, ich hab einfach Zwischenstadien des Werkes gescannt, mehr isses nicht ;). Um die Spannung aufrecht zu erhalten, gibts auch direkt mal NICHT das fertige Kunstwerk gleich hier oben, sondern ganz am Ende. Wehe, ihr scrollt einfach runter!
Da ich den Text etwas um die Bilder verteilen muß, gibts auch mal noch gar keine Infos zur Vorlage, das streu ich dann nachher ein. Bild Eins links ist eigentlich nur die Grobskizze. Daß die wichtigen Körperteile direkt so fertig aussehen liegt daran, daß die prinzipiell ja nicht soooo detailliert sind. Und die Nippel mussten eh wegen der Ausrichtung hin (siehe Linie durch beide). Man beachte die vielen Linien am Kopf und wie ich diesen toll wie aus dem Lehrbuch mit nem Kreis und nem Oval gebildet habe.
Irgendwie fang ich immer mit der Nase an. Ich mag Nasen, sowohl in echt, als auch im künsterlischen Bezug. Die lassen sich relativ leicht zeichnen und man kann sich gut dran orientieren. Lizzies Nasenrücken hat ne leichte Beule, das ist kein Versehen. Der skizzierte Mund sah scheisse aus, deswegen wurde er direkt wieder wegradiert wie man sieht. Die Bilder sind übrigens deswegen so blaustichig, weil ich die Farbkurve übelst verziehen musste. Im Original sah man den Bleistift fast gar nicht auf dem weißen Untergrund. Nun sieht man dafür auch direkt jede Radierung ;).
Die Nase hab ich dann noch etwas nachgebessert als die Augen drankamen. Geschlossene Augen sind übrigens gar nicht so einfach, wie man meinen könnte. Man sieht das etwas schlecht (nachher am fertigen Bild etwas besser), aber das ist nicht nur einfach alles schwarz - das sind Wimpern und dazwischen ein kleiner Spalt Iris und Pupille. Da ich mir heute mit den Haaren mal besonders Mühe geben wollte, bestehen auch die Augenbrauen aus kleinen Häärchen. Die vBa untere ist aber noch zu weit oben, wie mir nachher auffallen wird.
Schwupps, schnell korrigiert. Kinn minimal nachgebessert, Mund dazu (dieses mal auch gar nicht übertriebene Lippen, das wird!) und schonmal paar Haare auf den Kopf. Ebenso die Hand. So, nun ist Platz für die Vorlagen-Beschreibung. Den (Künstler-)Nachnamen der hier eher in einer untypischen Pose verweilenden jungen Dame lass ich mal weg, da ich schon genügend Hits über die Erwähnung diverser Erotik-Seiten in früheren Posts bekomme ;). Liz ist leidrigerweise trotz ihres echt hübschen Gesichtes eher auf der Hardcore-Schiene unterwegs. Gibt trotzdem ein paar einigermaßen ästhetische Motive wie dieses hier.
Hier hab ich dann gemerkt, daß die Stirn viel zu klein ist und den Haaransatz ein ganzes Stück weiter nach oben (bzw. rechts) verschoben. Sowas ist hier kein Problem, sollte aber eigentlich nicht passieren. Genausogut hätte das irgendwo mittendrin sein können, wo man nicht mal eben den ganzen Rest mit verschieben kann. Hatte halt die Perspektive unterschätzt, ihr Kopf ist ja nicht ganz frontal zur Kamera, sondern etwas gesenkt. Deswegen auch die Korrektur am Kinn vorhin, die ganzen Linien hätten alle weiter runter gemusst. Allerdings ist nun die Hand etwas lang, zumindest der Ringfinger. Egal, erstmal noch den Brüsten gewidmet, da war ja eh nicht mehr viel zu tun.
Vorletzter Schritt, die Bleistifzeichnung ist fertig. Besonders stolz bin ich auf die Haare, die sind echt gut geworden. Hatte mich am WE bissl auf diversen How-to-draw-Seiten rumgetrieben und dazugelernt. Keine Angst vor Schraffuren ist die Devise, so entstehen dunklere Töne und Highlights ganz von alleine. Fast schon schade, daß die Grautöne nachher beim Tuschen wieder verschwinden. Generell verliere ich aber wirklich die Scheu vor Schraffuren, auch wenn die Strichrichtung meistens völlig willkürlich gewählt und somit sicherlich total verkehrt ist.
Et voila (accents bitte wieder selber dazudenken)! Ich muß zugeben, ich hätt nicht gedacht, daß die Tusche so reinhauen würde, das überrascht mich immer wieder. Ich werde auch nie wieder über den Tuschestift meckern, der hat heute ganze Arbeit geleistet. Fürs Kolorieren deckt er immer noch nicht gut genug, aber das hab ich dieses Mal eh nicht unbedingt vor. Im Schraffur-Wahn habe ich direkt die Lippen und andere Stellen völlig kühn mit Schraffuren versehen, als gäbs kein Morgen.Gottseidank hab ich's aber nicht zu sehr übertrieben, die Tusche hätt ich nur digital wieder wegbekommen ;).
Bin sehr zufrieden mit dem Endprodukt, bis auf den zu langen Ringfinger hab ich eigentlich nichts auszusetzen. Sicherlich ist die Schraffur noch stark verbesserungswürdig, aber dazu muß ich mich wohl doch noch etwas fortbilden. Langsam löse ich mich aber von der Vorlage und schraffiere auch aus plastischen Gründen und kopiere nicht nur die Beleuchtung der Szene. Langsam :). Wer noch etwas genauer hinschauen und genauso baff von den Tusche-Effekten sein möchte wie ich, für den gibts das Endprodukt auch nochmal in größerer Auflösung.