Freitag, 22. Februar 2008

Road to Sinestro Corps War (1): Grün und Blau (und bissl Violett)

Da ich grade echt mal Bock habe, einen DER Eckpfeiler des DC-Universe etwas zu beleuchten, mache ich aus dem angedrohten/versprochenen Spotlight über den Sinestro Corps War einen Mehrteiler und beginne hier mit den Grundlagen - sprich dem Green Lantern Corps. Dient natürlich der Kontrolle der Hausaufgabe, womöglich baue ich kleine Fehler ein, die ihr suchen müsst - oder auch nicht ;). Gewähr gibt's eh keine und theoretisch kann man sich das ganze Zeuch auch aus der wikipedia oder sonst wo zusammensuchen, aber ich mach das ja nicht nur für euch (die ihr ja ALLESAMT totale comic-nerds seid ;) ), sondern auch für mich.

Wo beginnen wir? Mit Oa. Oa ist einer der ältesten Planeten des Universums und Wahl-Heimat der Guardians of the Universe - kleine blaue Männleins, die sich für besonders cool halten und sich unter einem recht strengen Kodex der Emotionslosigkeit (im Gegensatz zu ihren Verwandten, den Zamarons) aufmachten, für Recht und Ordnung im Universum zu sorgen. Also bastelten sie sich eine Armada von humanoiden Robotern, die Manhunters (haben aber nix mit dem Martian Manhunter zu tun!), die als interstellare Polizei agierten. Blöderweise hatten diese BSG geguckt und sich bei den Cylons das Rebellieren abgeschaut, weswegen sie wieder eingemottet werden mussten. Was natürlich nicht heißt, daß die nicht immer noch ihr Unwesen treiben, dazu kommen wir später (wohl im nächsten Teil) noch.

Neuer Ansatz, neue Farbe, neues Glück. Netterweise steht auf Oa schon seit Ewigkeiten ein riesiger Kondensator, in den die Guardians eine geheimnissvolle grüne Energie (die Willenskraft jedes Lebens im Universums) gepackt haben - die Central Power Battery, die zumindest in aktueller Form wie ne große Laterne aussieht (okay, mittlerweile ist der ganze PLANET ne Laterne, später...). Die Blaumänner schmiedeten grüne Ringe mit Laternenemblem und verteilten diese an besonders tolle Hechte quer durchs Universum. Die Ringe zapften die Zentralbatterie an und bündelten die Willenskraft des Trägers, der somit alles erschaffen konnte, was er sich vorstellen kann. Mehr zu den Fähigkeiten der Ringe später. Im Laufe der Zeit teilte man das Universum in 3600 Sektoren - geometrisch gesehen Kugel-stücke, die in einem Mittelpunkt, Oa natürlich, zusammentreffen und in der anderen Richtung auf der "Oberfläche" des kugelförmigen Universums enden. Jedem Sektor wurde eine Einheit des Green Lantern Corps zugeteilt, mittlerweile sind es zwei. Und nein, wir malen uns jetzt nicht aus, wie verdammt groß so ein Sektor überhaupt ist und wieviele Fantastilliarden bewohnte Systeme so ein armer Kerl zu überwachen hat. ;)

Und damit können wir uns eigentlich schon dem verlagshistorischen Einstiegspunkt des Lesers im Silver Age der Comics widmen: Der ersten menschlichen Green Lantern des Sektors 2814 (in dem irgendwo die Erde liegt), Hal Jordan. Sträflich vernachlässigen wir dabei die Golden Age Green Lantern Alan Scott, die es schon vorher gab - Alan ist zwar heute auch noch unterwegs, seine durchaus ähnlichen Kräfte basieren aber auf einer anderen Entität, auf die wir vorerst nicht eingehen wollen. Anyway. Als das Corps-Mitglied des Sektors 2814, Abin Sur, nach einem Absturz auf der Erde nach einem Nachfolger sucht, fällt seine Wahl auf Testpilot Hal Jordan, dem das sterbende Alien seinen Ring übergibt. Nach Post-Crisis-Stand (Hausaufgaben gemacht? Crisis on Infinite Earths 1986, anyone? Dacht ich's mir. Zur Erinnerung: Nach der Crisis wurden Origins und Lebensgeschichten vieler Helden und Schurken umgeschrieben, geretconned, wobei sich bei GL erstaunlich wenig verändert hat, soweit ich weiß) wird Hal von einem der angesehensten Corps-Mitglieder ausgebildet, wo damals gab: der violett-häutige Sinestro vom Planeten Korugar.

Der sonst nicht so umgängliche Sinestro schließt Freundschaft mit seinem Schützling, hat aber leider Dreck am Stecken. Was genau der gute Mann so angestellt hat, erfahren wir (oder ihr, ich weiß das natürlich schon) im folgenden Beitrag - daß er keine ganze unwichtige Rolle in der Geschichte des Green Lantern Corps spielt, dürfte nach seinem Namen im Titel des Crossovers nicht verwunderlich sein. Während Hal Jordan nach dem Fall Sinestros zu DER Vorzeige-Lantern des Corps aufsteigt, wird ihm ein Ersatz zur Seite gestellt, der einspringen soll, wenn Hal unabkömmlich ist: Guy Gardner, der eigentlich die erste Wahl Abin Surs gewesen wäre, aber zu weit weg vom Absturzpunkt war. Guy ist ein machohafter Redneck, ein Arsch sondergleichen, der völlig gerechtfertigt mal während einer Teamsitzung Batmans Faust ins Gesicht bekam (einige Mitglieder der JLA ärgern sich noch heute, daß sie diesen Augenblick verpasst haben) - ich mag ihn ;). Ganz ganz selten merkt man nämlich doch, das unter der rauhen Schale ein weicher Kern steckt. Als er schwer verletzt wird, übernimmt John Stewart die Backup-Rolle. Ein ehemaliger Soldat, jetzt Architekt, der Hals Posten schließlich komplett übernimmt, als dieser zeitweilig den Posten bis zur Crisis an den Nagel hängt.

Nach dem Tod Supermans (ein einschneidendes Ereignis, sowohl in der Comic-Industrie, als auch im DC-Universum selbst, wie wir später bei der Behandlung der Infinite Crisis sehen werden) geschieht schließlich das Unfaßbare: Cyborg-Superman, der bis dahin als (einer von vier Möchtegerns) durchaus würdiger Ersatz für den Stählernen angesehen wurde, ist in Wirklichkeit eine fiese Möpp und hilft dem interstellaren Despoten Mongul (I), Coast City - die Heimat Hal Jordans - mitsamt seinen sieben Millionen Einwohnern auszulöschen. Autsch. Hal Jordan verzweifelt und versucht, mit seinem Kraftring die Stadt nebst Bewohnern wiederaufzubauen - natürlich vergeblich, Ringkonstrukte sind nicht lebendig.

An dieser Stelle vielleicht mal ein Einschub über die Kräfte der Ringe: Die Teile werden nicht umsonst oft als die mächtigsten Waffen des Universums bezeichnet. Prinzipiell kann mal ALLES damit machen, was einem einfällt. Das geht los bei fluffigen Kraftfeldern um einen rum, Flugfähigkeit sowieso und fetzigen Energie-Ballerstrahlen bei den Phantasielosen Trägern. Am meisten Spaß machen aber die Ringkonstrukte aus grünem soliden Licht, die der Träger entstehen lassen kann. Auch wenn erst ein späterer menschlicher Ringträger das Erdenken von Ringkonstrukten perfektionieren soll, haut das ordentlich rein. Ansonsten dienen sie auch als Supercomputer, Übersetzer und halt alles, was sich der Träger so ausdenken kann. Zwei Haken hat die Sache allerdings, letztendlich sogar drei. Erstens: Die Dinger müssen regelmässig aufgeladen werden. Gottseidank muß man das nicht extra auf Oa machen, jede Lantern hat eine Laternenförmige Batterie rumliegen, mit der er seinen Ring aufladen kann (und dabei sein Sprüchli aufsagt "In brightest day in blackest night, no evil shall escape my sight. Let those who worship evil's might, beware my power, Green Lantern's light!"). Natürlich sind die Ringe sehr gern in den ungünstigsten Augenblicken depleted ;). Zweitens haben die Ringe eine Schwäche gegen die Farbe Gelb (darauf werden wir noch exzessiv zu sprechen kommen), was zu geradezu lächerlichen Situationen in den Silver Age Comics führte. "Oh nein, ich würd euch ja gerne helfen, Kinder, aber Euer Schulbus ist gelb, den kann ich nicht wegschieben mit meiner großen grünen Hand!" Und jeder Bösewicht hatte dann irgendwelche gelben Laser oder Baseballschläger dabei... ;) Drittens: Man kann niemanden direkt töten damit - da ist ne Sperre drin. Wird auch wichtig.

Jeeedenfalls. Die Guardians finden Jordans affiges Gehabe mit dem Rekonstruieren und so reichlich doof und ziehen den Ring ein. Böser Fehler. Hal dreht frei, macht die Guardians für alles verantwortlich und kommt auf die schlaue Idee, die Zentral-Batterie Oas zu nutzen, Coast City dauerhaft wieder zu errichten. Auf dem Weg dahin verdrischt er das halbe Green Lantern Corps, nimmt ihnen die Ringe weg und tötet Kilowog (den Rookie-Trainer des Corps) und Sinestro (der extra aus seinem Gefängnis raus gelassen wurde, um seinen einstigen Schützling aufzuhalten). Die Guardians gehen in einem verzweifelten Akt drauf, all ihre Energie einem von ihnen zu geben. Doch auch dieser letzte Guardian, Ganthet, kann nicht verhindern, daß Hal sich die gesamte Energie Oas einverleibt und fortan als Parallax sein Unwesen treibt. Wenigstens bleibt ein einzelner Green Lantern Ring übrig, den Ganthet retten und irgendwie aufpowern kann und auf der Erde einem jungen Zeichner namens Kyle Rayner überreicht, der nun die letzte Green Lantern ist. Durch die Auslutschung der Zentralbatterie is nämlich Essig mit dem Green Lantern Corps. (Doof für alle Lanterns, die grade irgendwo im Einsatz waren oder im All rumdüsten, wenn der Ring plötzlich für immer den Geist aufgibt...) Aber das wisst ihr natürlich alle schon, weil ihr Euch brav über dieses "Emerald Twilight" informiert habt.

Und mit meiner Lieblings-Lantern (was durchaus daran liegt, daß er "amtierende" Lantern war, als ich bei den Comics einstieg) machen wir das nächste Mal weiter :).

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