Dienstag, 28. August 2007

The Amalgam Age of Comics!

Okay, vollenden wir den Blog-Marathon mit dem fünften heute, den Rest der Woche werd ich wohl mal pausieren (obwohl ich einen eigentlich noch hätte - einen Nachruf auf den kürzlich verstorbenen Flash IV, Bart Allen). Im stboard hatte irgendjemand (ja, der Herr Dawson wars) die Amalgam-Comics erwähnt und hat dieses persönliche Highlight meiner Comic-Geschichte wieder in Erinnerung gerufen. Und da es womöglich hunderte Comic-Leser da draußen gibt, die dieses Experiment der beiden Giganten DC und Marvel Mitte der Neunziger gar nicht miterlebt haben (yes, I look at you, equalizer ;) ), jibbets hier mal einen Eintrag drüber :).

Schon vor 1996 rauften sich die ewigen Konkurrenten Marvel und DC ab und an zusammen und veröffentlichten Abenteuer, in denen Helden ihrer jeweiligen Verlage aufeinandertrafen, meist um über Kreuz ihre Arch-Nemesisesiseses...sis zu bekämpfen. Meistens gab es für die Crossover auch keine großartige Erklärung, Spider-Man ging halt Batman in Gotham besuchen, und der Hulk schlug eine Schneise der Zerstörung durch Metropolis, um mit Superman aneinander zu geraten. Auswirkung auf die Continuity hatte das keine, eigentlich war das Ganze nur ein Fan-Service sondergleichen.
Den Feuchttraum eines jeden Fanboys erfüllten die beiden Verlage 1996 mit der Mini-Serie "Marvel vs. DC", in der aus einem fadenscheinigen Grund - zwei "Brüder", die das DC- und Marvel-Universe repräsentierten, entdeckten ihre Existenz und meinten, "es könne nur einen geben" - die größten Helden der beiden Universen gegeneinander antreten mussten, natürlich schön thematisch verteilt. So kloppte sich Aquaman mit Namor, Wonder Woman mit Storm, Batman mit Captain America, Flash mit Quicksilver usw. Der Ausgang einiger Kämpfe wurde dabei per Fan-Voting entschieden - nur so lässt sich der Sieg Wolverines über Lobo (LOBO! Der Präsi! Der radiert mal eben ganze Planeten aus! So ein Loser wie Wolverine hat NULL Chance gegen den!) erklären - und am Ende gewann Marvel mit einem Punkt Vorsprung in Ausgabe #3.

Allerdings entschlossen sich die Brüder spontan, miteinander zu verschmelzen und mit sich auch das DC- und Marvel-Universum. Eine Woche lang legten DC und Marvel ihre regulären Titel aus Eis und veröffentlichten insgesamt 12 Hefte der Amalgam-Linie mit Titeln wie "Spider-Boy" (Amalgam aus Spider-Man und Superboy), "JLX"(JLA + X-Men), "Doctor Strangefate" (Dr. Strange + Dr. Fate), "Legend of Dark Claw" (Batman + Wolverine) oder "Super Soldier" (Superman + Captain America), bevor in #4 der Mini-Serie die beiden Verlagen gehörende Figur "Access" die Universen wieder trennen konnte. Und Heimatland, wurde sich da ausgetobt. Fröhlich tat man so, als gäbe es das Amalgam schon Jahrzehnte lang, so richtig mit Verweisen auf ältere Ausgaben in den Geschichten, gefakten Leserbriefen und metafiktiven Events wie der "Secret Crisis of the Infinity Hour" (Secret Wars + Crisis on Infinite Earths + Infinity Gauntlet + Zero Hour). Jeder auftretende Charakter war eine optische und charakterliche Mischung aus einem DC- und Marvel-Charakter und die Hefte waren voll von ihnen. Nichts war zu doof, seien es "Thanoseid" (Thanos + Darkseid), "Bat-Thing" (Man-Bat + Man-Thing) oder "Shatterstarfire" (Shatterstar + Starfire). Die Geschichten selbst waren fast Nebensache und entsprechend grenzwertig. Aber Spaß hat's gemacht wie Sau!

1997 wiederholte man den Spaß noch einmal, dieses Mal mit 12 Titeln wie "Iron Lantern" (Iron Man + Green Lantern), "Exciting X-Patrol" (X-Force + Doom Patrol), "Challengers of the Fantastic" (Challengers of the Unknown + Fantastic Four) oder "Thorion of the New Asgods" (Thor + Orion von den New Gods). Am Ende gelang es Access, das unter dem Schutz von Doctor Strangefate stehende Universum in einer Kugel als selbstständige Existenz zu wahren und es hätten eigentlich weitere grenzwertig debile aber hammercoole Abenteuer erscheinen können.

Leider gab es danach bzw. zwischendrin nur noch zwei Miniserien "All Access" und "Unlimited Access", in denen das Amalgam-Universum noch einmal kurz auflebte, danach war Ende Gelände. Keine Ahnung, ob man sich über die Rechte über Access nicht einigen konnte oder man generell nicht mehr so gerne zusammenarbeiten wollte - generell sind Crossover zwischen den beiden Giganten seitdem nur noch sehr selten anzutreffen (das letzte Mal mit dem durchaus coolen JLA / Avengers 2003/04). Stattdessen gibt es ab und an kleinere Crossover mit anderen Verlagen wie zuletzt Top Cow und Marvel mit "Witchblade / Punisher" oder DC und Darkhorse mit "Superman & Batman vs. Alien & Predator".

Die Amalgam-Hefte erschienen auf deutsch bei Dino und Marvel Deutschland in der zweiten Welle just in dem Zeitraum, als ich die Superhelden-Comics für mich entdeckte und so waren Spider-Boy und Super Soldier zwei meiner ersten Begegnungen mit dem Genre. Damals, als die redaktionellen Seiten in den deutschen Heften noch weiter im Vordergrund standen als heute, wurde dort auch brav aufgelistet, welche Charaktere da miteinander verschmolzen waren - natürlich kannte ich trotzdem ca 75% der Beteiligten überhaupt nicht. Geil war's trotzdem und ich krame alle paar Jahre mal die Hefte wieder raus, um sie noch einmal zu lesen. Mittlerweile kenne ich die Leute ja auch alle :).

Wer's noch nicht kennt und mal ordentlich Spaß haben möchte: Alle 24 Hefte wurden auch in 4 TPBs veröffentlicht:

The Amalgam Age of Comics (The DC Comics Collection)
The Amalgam Age of Comics: The Marvel Comics Collection
Return to the Amalgam Age of Comics (The DC Comics Collection)
Return to the Amalgam Age of Comics: The Marvel Comics Collection

Montag, 27. August 2007

Babsi hängt!

Kann es sein, daß Chemnitz eine sehr blogschreiberische Luft hat? Det is jetzt schon der vierte Post in ebensovielen Tagen, sowas schaff ich Berlin kaum in vier Wochen ;). Außerdem nutze ich natürlich die Zeit hier, um ordentlich Quote zu machen, der Fernseher läuft hier quasi in Dauerschleife. Bekanntlich haben wir in Berlin ja kein Fernsehen :).

Und ich hätte meine Zeitplanung nicht besser machen können. Erst entdecke ich die entzückende Felicitas Woll in der - zugegeben ganz schön doofen - Pro-Sieben-Märchenstunde-Variante von Schneewittchen. Hach ja, die IST aber auch niedlich, seit "Berlin Berlin" steht sie sehr weit oben in der Batch-Hitlist der schönen Frauen. Zeitweise sogar so weit oben, daß sie als einzige neben der dauerhaften numero uno von der Teilnahme an den berühmten Tripel-P-Graph-Untersuchungen (Prominenten-Popp-Präferenz) zwischen Geli und mir ausgeschlossen wurde, weil sie außer Konkurrenz stand. Hab ich erwähnt, wie grenzwertig dusselig die Sendung war? Wat solls, die Lolle war's wert ;).

Danach hatte ich schon die Fernbedienung in der Hand, für dieses Extreme Activity muss man ja nun keine Quote machen und wer wird mir da in der Werbung versprochen? Genau! Peyman, Boris und Bruuuuuuce spielen gegen Anni, Hana und *trommelwirbel* Babsi! Yay! Da blieb ich doch glatt dran.

Pseudo-erotisches Highlight hierbei eine in vielen Seilen in der Luft hängende Barbara, deren Gliedmaßen von durch Peyman und Bruuuuuuce betätigte Hebel in alle Richtungen gezogen wurden, während sie per Pantomime Begriffe darzustellen versuchte (und das mit respektablen Erfolg, war echt nicht schlecht). Sehr nett anzuschauen, hätt ich ewig zugucken können, voll die Bondage-Session ;). Die Jungs hatten auch auffällig Freude dran, ihr die Beine zu spreizen. (Wenn ich diesen Satz irgendwo aus dem Kontext gequotet sehe... dann!!! ... hab ich das ja eh herausgefordert ;) )

So sehr ich mich freue, Deutschlands hübschestes Model mal wieder in Aktion zu sehen (ich weiß ja nicht, ob sie sich mit Absicht die ganze Zeit auf der Couch beim Raten nach vorne gebeugt hat, beschweren tu ich mich jedenfalls nicht über die Aussicht) - so ganz der Ritterschlag ist ein Auftritt in so ner Show aber nicht wirklich. IMO. Die soll mal lieber ordentlich modeln, ich warte immer noch auf die ganz Berlin zupflasternde und hunderte batchige Fahrradunfälle provozierende C&A-Bademoden-Kampagne mit ihr. Ach siehste, ich wollte mal die Cosmopolitan mit ihr drauf durchblättern, die kam ja im Juli raus. Vergessen. Gewonnen haben übrigens souverän die Mädels, die sahen auch viel besser aus (Hana im Überkopf-Drehstuhl hatte auch was ;) ).

Sonntag, 26. August 2007

Bissl Kunst (24)

Again: Please don't sue me, Michelle! ;) Öhm. Ja. Erstmal das Original links begutachten, bitte. Wer's ist, muss ja nicht weiter erwähnt werden, denk ich mal. Schon nicht mehr so ganz züchtig, wie ich finde, macht sie ja gerne mal.

Was macht der immer sicherer werdende Künstler mit so einem Bild? Abzeichnen, jaja. Was ist das letzte Mal passiert, als ich ne Michelle gezeichnet hab? Genau. Dieses Mal hab ich noch etwas mehr improvisiert, und ja, das war auch voll geplant von Anfang an. Und hey, Michelle, wenn Du sowas anziehst und so in die Kamera schaust (diverse Mitbewohnerinnen dürften es direkt als Anti-Blick bezeichnen), musste Dich echt nicht wundern, wenn dann sowas bei rumkommt, wie rechts zu sehen ist.

Prinzipiell kann ich's ja als Anatomie-Übung deklarieren und das ist auch nicht mal gelogen. Irgendwo hab ich auch letztens mal gelesen, daß es für Anfänger gar nicht mal falsch ist, nackte Leute zu zeichnen, die kann man dann nämlich anziehen und lernt dabei, wie Kleidung so sitzt und fällt. Jahaha, ich mach das alles nur wegen des Lernens! Daß ich die junge Frau (und Frauen im allgemeinen) recht attraktiv finde ist ein ganz unwichtiger, kleiner, nebenbei abfallender Aspekt ;).

Ernsthaft, weibliche Brüste zu zeichnen ist harte Arbeit, vor allem, wenn sie auf der Vorlage nur teilweise (trotzdem danke für die Einblicke, Michelle, echt nett von Dir, was tät ich nur ohne Dich) zu sehen sind. Eigentlich müsste ihr Oberkörper auch ein klitzekleines bißchen mehr gedreht sein, aber ich hab ihre linke Brust einfach nicht so hingekriegt, wie ich es wollte. Deswegen bin ich dann doch auf die frontale Ansicht zurückgefallen. Sieht auch ganz gut aus, zumindest die leicht schiefe Stellung (siehe auch Schultern) wurde so getroffen, wie ich es haben wollte. Gesicht ist für A4 auch okay, Hals und Arme gefallen mir nicht 100%ig. Man kann nicht alles haben.

Die Größe der Herzchen (inspired by Timo, der weiß schon, wieso. Ich sag nur Keira... ) wurde direkt von einer kompetenten Expertin im Bereich der Jugendfreiheit (genau, Steffi herself!) festgelegt, beschwert Euch bei ihr. In der ersten Version waren die kleiner. Also in der ersten zensierten Version. Das Original ist da etwas realistischer ;). Da ich ja doch einen Funken Respekt vor der unwissentlich für diesen Akt mißbrauchten Dame habe und ich nicht weiß, wie übel mir das vom Fandom oder gar von ihr selber (offensichtlich bin ich ja in der google-Bildersuche doch ab und an recht weit vorne, glaubt man gar nicht) genommen wird, gibt es online nur die entschärfte Variante. Nipplegate und so.

Samstag, 25. August 2007

Buffy Season Eight #5

Wie wird man ein Slayer? Früher gab's jede Generation nur eine Auserwählte, die alleine gegen die Vampire, Dämonen und Mächte der Dunkelheit bestehen musste. Seit dem TV-Serien-Finale (jajaja, ich spoiler wieder. Selber Schuld, die Serie ist seit Jahren zu Ende und es bespricht sich so eine 8te Staffel schlecht ohne Kenntnis der 7ten ;) ) sind es 2000. Also, was macht das Durchschnitts-Mädel, wenn es plötzlich Slayer-Kräfte bekommt? Vor allem, wenn es von Statur und Gesichtszügen Buffy ähnelt? Und auch noch eine Vampirbißnarbe am Hals abbekommt, so wie die "Chefin"?

Die Geschichte einer solchen (namenlos gebliebenen, es sei denn ihr Name ist tatsächlich Janie Kleinman, der die Story gewidmet ist) jungen Frau, die als eines der in #1 erwähnten Buffy-Doubles auf decoy-Tour geschickt wird, erzählt "The Chain". Eine heroische, wennauch traurige Geschichte über die Kette der Slayer-Abstammung, die Kette der Verantwortung, die Kette zwischen den Slayer-Schwestern. Über die Macht eines einzigen Namens, eines Symboles, in der Unterwelt. Über Pflicht (with great power...) und das ultimative Opfer.

Sehr schön geschrieben, nach dem "Blockbuster" The Long Way Home eine willkommene Abwechslung in Form einer eher "kleinen" Story. Und zur Auflockerung gibt's noch den Inhalt des "Slayer-TV-Spots", in den Hauptrollen Andrew und (ich glaub's zumindest) Willow:

Willow (als Hausfrau gekleidet) zerbricht ne Vase: "Oh! I broke another one!"
Andrew (in altmodischer Wächter-Montur und Pfeife in der Hand) schaut um die Ecke: "Something wrong, honey?"
W: "I can't control my strength! And I'm having dreams that are strange and disturb me."
A: "Dreams of being another girl, in another time?"
W: "That's amazing! How did you know?"
A (Wisch in der Hand): "This pamphlet came in the mails! It explains how many modern women and girls are suffering from this unnamed condition."
W: "There's a support group?"
A: "That's right! Just dial 1-800-CHOSEN-1 to meet girls who have this alarming yet fun condition."
W: "I will! Now I won't be the only girl breaking vases."
A: "Ah ha ha!"

Freitag, 24. August 2007

Prelude to Sandman

Between the Pedestals of Night and Morning
Between red death and radiant desire
Without not one sound of triumph or warning
Stands the great sentry on the Bridge of Fire.

O transient soul, thy thought with dreams adorning,
Cast down the laurel, and unstring the lyre:
the wheels of time are turning, turning, turning,
The slow stream channels deep and doth not tire.

Gods on their bridge above
Whispering lies and love
Shall mock your passage down the sunless river

Which, rolling all it streams,
shall take you, king of dreams,
-Unthroned and unapproachable for ever-

To where the kings who dreamed of old
Whiten in habitations monumental cold

-James Elroy Flecker (1884-1915)
from The Sandman Volume 10: The Wake

Hab den letzten Band der Sandman-Reihe endlich in meinen gierigen Händen - okay, "Endless Nights" fehlt noch, aber der steht ja eher außerhalb der Sandman-Kontinuität. Sobald ich den gelesen habe, werde ich mir die gesamten zehn Bände (mit insgesamt allen 75 Ausgaben von Neil Gaimans Meisterwerk) nochmal komplett zu Gemüte führen und einen ewig langen Beitrag dazu schreiben :).

Sonntag, 19. August 2007

Es rappelz im Karton

Da mich meine Diplomarbeit ja noch nicht genügend auslastet, hab ich mich mal auf die Suche nach einem netten Game zwischendurch gemacht und bin dabei auf ein IMO sehr cooles freies MMO(RP)G gestossen: Rappelz. Hier mal ein you-tube Trailer zum optischen Anfixen:



Zugegeben, man sollte schon etwas für die asiatische Art des (Computer-)Rollenspieles übrig haben, um Rappelz genießen zu können. Das Teil aus koreanischer Schmiede fällt eindeutig in die "Asia Grinder" Schiene, bei dem sich der Spielinhalt in immer wieder auf dieselben Spielvorgänge des Monstermetzeln beschränkt. Aber mal der Reihe nach, starten wir am besten mal mit einem der größten Pluspunkte, der Grafik.

Nicht, daß ich der große Auskenner bin oder es für mich bei sonstigen Spielen kaufentscheidend wäre, aber das Game sieht einfach mal richtig klasse aus. Vor allem für ein weitgehend kostenloses Produkt. Schöne Landschaften, detaillierte Charaktere und Monster... mein Rechner verkraftet sogar noch das Anschalten des "Bloom"-Effektes, bei dem alles etwas verwischt wird und somit "fantastischer" aussieht. Links mal ein snapshot meiner Amry vor einem Brunnen in der schwebenden Stadt Laksy der Deva-Rasse. Allerdings ohne Bloom-Effekt, der Shot war eigentlich als Abmal-Vorlage gedacht.

Der Spieler wählt zu Beginn eine der drei Rassen Deva (die strahlenden "Guten"), Asura (die sexien "Bösen") und Gaia (die Menschen mittendrin), zugegeben mit recht mageren Designmöglichkeiten (wenn ich da an City of Heroes denke..). Mehr als drei/vier Frisuren und ebensovielen Gesichtszügen ist da nicht pro Geschlecht und Rasse. Man beginnt das Spiel auf Trainee Island noch ohne Charakterklasse, später (auf Level 10) kann man zwischen drei Klassen wählen: Einer kämpferartigen Klasse, einer magierartigen und einer beschwörer-artigen. Je nach Rasse fallen diese jobs unterschiedlich aus, so ist der Asura-Magier eher der offensive Sorcerer, das Deva-Äquivalent mehr der buffende (to buff - Unterstüzungszauber auf Spieler sprechen) Kleriker. Seit dem kürzlich erschienenen "Epic IV", also dem 4ten großen Update, kann man ab Stufe 50 seine Jobklasse verfeinern, indem man eine zweite Untergliederung wählt.

Zusätzlich kann sich jede Klasse mindestens ein Pet zähmen. Die Summoner-Klassen sind spezialisiert darauf, ihre pets besonders wirksam einzusetzen, bei meiner Archerin ist das Viech eigentlich eher schmückendes Beiwerk. Den Tierchen hat das Game seinen Namen zu verdanken. "rappel" ist im französischen sowas wie ein (Rück)ruf.

Sehr innovativ finde ich das skill-System des Spieles. Neben den "normalen" EXP, die den reinen Charakter-Level anwachsen lassen (und somit hitpoints, mana und sowas), bekommt man für das Verdreschen von Monstern auch sog. Jobpoints (JP), die man für klassenspezifische skills (aktive Sachen wie Zauber oder Spezial-Attacken, passive wie besserer Umgang mit Bögen) ausgeben kann. Diese sind in einem Baum organisiert und haben als Voraussetzung nicht nur den Kauf des Elternskills, sondern auch einen gewissen Joblevel (quasi eine zweite Schiene neben dem Charakterlevel), für dessen Aufstieg man auch JP investieren muß. Man muss also immer abwägen, ob man eher in die schnellere Freischaltung höherer skills durch den Kauf von Jobleveln investiert oder seine JPs lieber in den Ausbau niedrigerer skills steckt, dadurch aber erst später an die höheren skills kommt. Die pets werden genauso gelevelt, haben also auch aktive und passive skills.

Monster lassen natürlich auch Knete fallen (rupees), ab und an bekommt man auch eine Art "Lebensenergie" des Gegners per Energie-kügelchen in sein Chaos-Necklace nach dessen Ableben geballert, sogenanntes "Lak". Das kann man in der Stadt benutzen um seine magischen Gegenstände mit Soulpower aufzuladen oder sich sogenannte Force- oder Soulchips anfertigen zu lassen. Mit diesen kann man Gegner bewerfen, die dann für eine kurze Zeit besonders verwundbar gegenüber physischen (Force-chips) oder magischen (Soul-chips) Attacken sind.

Etwas mau ist die Item-Vielfalt ausgefallen. Zwar kann man seine Ausrüstung auf vielfältige Art und Weise verbessern (beim Schmied gegen bare Münze, mit ab und an vom Gegner fallengelassen Chaos-Stones sockeln lassen oder gar durch seltene cubes magisch verzaubern), doch gibt es für Rüstungen, Waffen, Helm, Gürtel, Schuhe und Handschuhe grade mal drei Basiswert-bezügliche Abstufungen pro Rasse und Klasse. Ich als derzeitiger Gaia-Fighter auf Lvl 35 hab die supertolle Wahl zwischen 4 Rüstungen: Zwei ganz billige (Lvl I) die man von Anfang an tragen kann und zwei bessere (Lvl II), die man ab Lvl 20 tragen kann (und natürlich eine deutlich bessere Verteidigung bieten als die Lvl I Teile). Lvl III kann ich dann schon ab 50 anziehen ;). Dasselbe Spiel beim Rest (da hat man zum Teil aber gar keine Wahl mehr, weil pro Abstufung nur ein einziges Stück tragbar ist), bei den Waffen haben wir allerdings nochmal ne Unterscheidung zwischen Nahkampf und Fernkampf. Im Endeffekt läuft also jeder einer bestimmten Rassen-Klassen-Geschlechts-Kombo einer bestimmten Levelrange im nahezu selben Outfit rum. Ich trage seit Wochen denselben Kram, auch wenn dieser wertetechnisch schon ordentlich aufgemotzt wurde. Det sieht man halt nur nicht, ebenso wie Ringe. Für zahlende Kunden gibt es allerdings Dekorationsitems, später mehr dazu.

Bis in die mittleren 30er Levels gibt es genügend quests zu erledigen. In jeder der drei Städte des Kontinents (Horizen für die Gaia, Laksy für die Deva und Katan für die Asura) warten mindestens ein Dutzend Aufträge darauf, vom Abenteurer erledigt und mit Tränken, Chips, EXP, JP und Rupees vom dankbaren Auftraggeber belohnt zu werden. So ein Quest fällt dabei allerdings in eine von drei Kategorien: Töte x Monster vom Typ y, beschaffe a rumliege-Items vom Typ b (genau genommen gibt es auch einen Hybrid-Typen dieser beiden Arten, bei dem man bestimmte Drop-Items sammeln muß, die getötete Mobs fallen lassen) oder latsche nach alpha und quatsche beta dort an. Das ganze in oftmals lausiger englischer Übersetzung und im typischen Anime-Stil. Mehr ist nicht, hier kommt das grinding halt durch. Raus aufs Feld und Monster verhauen. Diese heißen dann auch schonmal "Long Tail Junior Kenta" oder "Poison Fingernail Rat Goblin" und unterscheiden sich innerhalb einer Gattung neben ihrer Adjektive eher durch Level und Farbe ;).

Da ab und an auch ein fieses Boss-Monster zu metzeln ist, muss man sich auch mal Hilfe holen und eine Party aufmachen. Das lief bei mir bis jetzt immer unkompliziert, meine roleplay-Versuche kommen dabei auch recht gut an ("Excuse me, kind sir? Would you consider providing me with your assistance in slaying the spiteful beast called "Kadoon of Emnity"? It seems quite too powerful to deal with alone..."). Bin aber eher der Solo-Spieler. So langsam gehen mir allerdings die Quests aus, so dass ich mich wohl doch mal zum "grinden" in die Dungeons stürzen werde, wo man allerdings eher eine Party mitnehmen sollte... Gilden gibts übrigens auch, bin aber in noch keiner, blind-invites mag ich nicht.

Trotz aller Gratis-Gaben will man natürlich trotzdem Geld verdienen und so lockt man den Spieler mit allerlei Items und Karten (hab ich gar nicht erwähnt, es gibt Karten, mit denen man skills verbessern kann, und solche, die zur Beschwörung/Zähmung bestimmter pets benötigt werden. Die findet man als drop von mobs natürlich sehr sehr selten.), die man mit gpotatoes (eine virtuelle Währung, die auch in anderen Spielen wie Flyff oder Space Cowboy eingesetzt werden kann und echtes Geld kostet) kaufen kann. Oder gegen horrende Preise ingame von anderen Spielern. Eine richtige Bosheit ist für Free-Spieler aber drin: Das Stamina-System. Während man kämpft, verliert man Stamina. Kommt diese unter einen gewissenWert, kriegt man nur noch die Hälfte an EXP und JP pro kill und auch die item-droprate sinkt. Regenerieren kann man diese Stamina entweder mit der mörderischen Rate von 1 pro Minute in der nächsten Stadt (und man muss eingeloggt bleiben!), was sich bei einem durchschnittlichen Verlust von 10-30 Punkten pro kill (!!!) sowas von gar nicht rentiert, oder man kauft sich stamina-Tränke, die die Punkte wieder auffüllen. Bis jetzt gabs die immer noch ab und an als questbelohnung dazu, doch damit ist es bald essig... dann heisst es, doppelt soviel monster verhauen ;).

However. Ich spiele kreativerweise völlig überraschen eine hübsche Fighterin (obwohl ich ansonsten eher so eine Asura-Schlampe mit extra-tiefem Ausschnitt genommen hätte, hab ich lieber eine Gaia gewählt, da die am besten mit dem Bogen umgehen können), die später zur Huntress ausgebildet werden wird. Amrythale haut sich auf dem Server Salamander durch die Monsterhorden, falls irgendjemand mal mit ihr durch die Gegend ziehen will.... ;) Wie die wahnsinnig akribisch erstellte Foto-Montage rechts beweist, legt sie auch eine heiße Sohle aufs Parkett (oder eher den Waldboden). :)