Montag, 1. September 2008

Die Vermessung der Welt

... für recht merkwürdige Werte von Welt ;). Musste nur an das Buch denken, deswegen hab ich den schmissigen Titel gewählt. Hat echt nicht viel mit dem zu tun, was ich hier schreibe. Aber hey, etwas Kultur darf mal sein, bevor es gleich rapide bergab geht.

Nachdem es ja doch langsam mit dem Chemnitzer Leben zu Ende ist - okay, so furchtbar oft war ich in den letzten Jahren auch nicht hier, aber mit einem "richtigen" Arbeitsplatz (so ich ihn denn kriege) in Berlin verlagert sich der Lebensmittelpunkt halt noch mehr in die Hauptstadt - hab ich mir mal so ein paar Gedanken über meine Comic-Sammlung gemacht. Die Mitbewohnerin fragte mal recht ungläubig, wieso meine Comics noch in Chemnitz wären und ob ich die nicht lieber in Berlin hätte. Ich meinte darauf, daß sie ganz offensichtlich nichtmal den Hauch einer Ahnung hätte, welchen Umfang meine Sammlung so hat. Dabei sieht sie doch, was ich da aller 6-8 Wochen an neuem Kram anschleppe...

Jedenfalls hab ich mir heute mal Maßband und Taschenrechner geschnappt und in meiner Datenbank nachgeschaut, um ein paar Statistiken anbringen zu können:

Laut Datenbank besitze ich 8313 US-Comic-Hefte, die prinzipiell auch innerhalb von Sammelbänden oder deutschen Übersetzungen vorliegen können, die Anzahl tatsächlicher Printprodukte verschiedenster Seitenzahlen liegt also deutlich darunter, wahrscheinlich bei der Hälfte. Da ich weiß, daß ein ganzer Batzen älterer Publikationen zwischen R wie Rächer und Y wie Young Justice noch nicht eingetragen sind, da ich die Datenbank nicht von Anfang an führte und nach und nach alten Kram nachtrage, erhöhe ich den Counter spontan mal auf geschätzte 8600.

Die Sammlung besteht aus 1078 US-Serien, wobei man hier fairerweise sagen muß, daß beispielsweise Daredevil (Vol. 2) mit gut und gerne 5 Serien in der Datenbank vertreten ist, da neben der eigentlichen US-Serie (von der ich ironischerweise in "Reinform", also als richtiges einzelnes Heft, nur eine einzige in den deutschen Heften ausgelassene Ausgabe besitze) die Tradepaperback-Reihe mit den Nachdrucken, die ich mittlerweile lese, laufend unter neuen Namen neu gestartet wird. Außerdem gibt es natürlich hunderte One-Shots, die nur aus einem Heft bestehen. Den Counter kann ich aus obigen Gründen locker auf 1100 erhöhen.

Geblecht habe ich dafür über einen Zeitraum von über 12 Jahren - haltet Euch fest - 16.737,90 Euro. Kann man getrost auf mindestens 17.500 Euro aufrunden. Scheiiiiiße, da darf man gar nicht drüber nachdenken. Interessant dabei ist die Tatsache, daß die Kosten für die US-Ausgaben die für die deutschen immer noch nicht eingeholt haben, obwohl ich seit gut 5-6 Jahren einen immer geringeren Anteil auf deutsch lese. Den tatsächlichen Wert der Sammlung kann ich schlecht einschätzen - ein paar Juwelen sind schon dabei, aber auch vieles, für das ich heute keinen Cent mehr kriegen würde. Die ganzen Witchblade- und Darkness-Sachen von Splitter, die damals ordentliche 5,90 DM gekostet haben (selbst zu heutigen Verhältnissen immer noch recht happig für ein enthaltenes US-Heft) sind ja beispielsweise nach der Pleite von Splitter übel verramscht worden.

Bis jetzt kann man nur erahnen, wie so was platzmässig aussehen muß. Deswegen weitere Zahlen: Verteilt über 3 Schränke, 26 selbstgetackerte Getränke-Kartons und normale Versandkartons als Shortbox-Äquivalente und 2 tatsächlich transportfähige und "echte" Longboxen beträgt die Länge meiner Sammlung - stellte man alle Hefte nebeneinander auf - rund 15 Meter. Dazu kommen weitere fast 3 Meter an Tradepaperbacks, die säuberlich in Regalen verstaut sind. Summa summarum also ca 18 Meter Comics. Um die alle zu verstauen, bräuchte - BRAUCHE - ich 30 Longboxen (die je so um die 60 Zentimeter fassen, wie man leicht nachrechnen kann). Holla die Waldfee.

Eine prall gefüllte Longbox wiegt etwas über 20 kg, meine gesamte Sammlung also mal eben 600 Kilo. Wobei das je nach Publikation variieren wird. Knuffigerweise beträgt das Volumen dieser Longboxen, stellte man sie beispielsweise in sechs Reihen mit je 5 Etagen - gottseidank sind die stapelbar, was man von meinen selbsgetackerten Shortboxen leider nicht wirklich behaupten kann - auf, ganz wenig über 1 m³. Ja, das Volumen hätten die auch, wenn die einzeln stehen würden, schon klar. In der obigen Aufbauweise bräuchte ich gut 1,20-1,30 Meter freien Wandplatz und eben so 60 cm in den Raum rein. Muss ich in Berlin mal ausmessen, ob das irgendwohin passen würde. Idealerweise wäre ein großes und stabiles Regalsystem fällig, in übereinandergestapelte Boxen lassen sich Comics eher suboptimal reinpacken. Prinzipiell würden auch 5 Reihen reichen, da gut 5 der Longboxen aus TPBs bestehen, die eigentlich wieder in irgendein richtiges Wandregal gestellt werden wollen. Aber man muß ja auch für die Zukunft planen:

Nach aktuellem Stand krieg ich ca aller 6 Monate eine neue Longbox voll. Grobe Schätzung, ich hab hier grade noch die Comics der letzten 6 Monate unsortiert gestapelt und es kommt ungefähr hin.

Eieiei. Der Plan ist erstmal der des 28-Longboxen-Besorgens. Nicht so einfach, da die sowohl im zusammengebauten als auch auseinandergefalteten Zustand ziemlich sperrig sind und ich nicht glaube, daß die mir mein Comichändler auf dem Postweg sinnvoll schicken kann. Wird wohl nur so nach und nach klappen. Na mal schauen.


2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Großer Fehler. Man sollte nie nie NIE nachrechnen, was einem ein Hobby eigentlich so kostet. Das sind Dinge, die man gar nicht wissen will. ;-)

Anonym hat gesagt…

klti hat ja SO Recht! Ich dachte gerade nur "Holy Frak!" Spätestens jetzt solltest du über eine gute Vesicherung nachdenken; wer weiß, wer das online gelesen hat und sich auch mal deine Sammlung begucken möchte ;)

Ansonsten hoffe ich, dass euer Fußboden in Berlin stabil ist und die 600 Kilo aushält.

Ich investiere mal lieber in (Klein)Elektronik. Die ist weniger gewichtig und nimmt nicht so viel Platz weg (vom Stromverbrauch und den damit verbundenen Kosten reden wir nicht :P ).