Samstag, 26. November 2005

Spotlight: Y-The Last Man

Einer meiner absoluten Lieblings-Comic-Reihen ist derzeit Vertigos Y-The Last Man. Und das, obwohl es - Vertigo-üblich, ist immerhin das "Adult-Label" von DC - überhaupt nichts mit Superhelden zu tun hat. (Oder gerade deswegen? Hmm.....)

Juli 2002. Gleichzeitig spucken überall auf der Welt alle männlichen Wesen Blut und sterben binnen weniger Sekunden. Wieso? Keiner weiß es. Was tun? Dito. Nur ein einziger junger Mann - der "Held" des Comics: Yorick - und sein Kapuzineräffchen Ampersand überleben "die Seuche". Natürlich aus ungeklärten Gründen.

Das Hauptaugenmerk der Serie liegt auf der Reise Yoricks, der sich mit der Genetikerin Dr. Mann und der geheimnisvollen Agent 355 auf den Weg macht, mehr über die Hintergründe der Seuche und seinem Überleben herauszufinden. Dabei wird sehr realistisch vermittelt, wie eine Welt ohne Männer aussehen könnte. Es gilt, das Machtvakuum, das Männer in hohen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Positionen hinterlassen, zu füllen. Dabei bleibt auch die Bildung radikaler Gruppen nicht aus, wie die der Amazonen, die die Ausrottung der Männer als Schicksal ansehen und alles gewaltsam niederreissen, das eine ähnliche Gesellschaft wieder aufbauen könnte. EIn überlebender Mann ist somit natürlich Ziel #1...

Auch sonst ist Yorick nirgendwo sicher und muss sich grösstenteils hinter einer Gasschutzmaske verstecken, um nicht von kreischenden (und sexuell leicht ausgehungerten) Frauen verfolgt zu werden. *g* Außerdem gibt es in seinem Leben viele Frauen (wer hätte das gedacht?): Neben seinen Begleitern wären dies seine Mutter, die nun als Senatorin plötzlich die politisch mächtigste Frau in den USA sein dürfte, seine Schwester Hero, die der Tod ihres Freundes gefährlich labil werden lässt und letztendlich seine Freundin Beth, der er 5 Sekunden vor dem Massensterben noch einen Heiratsantrag gemacht hat. Telefonisch. Die Gute weilt nämlich im fernen Australien....

Pia Guerra verleiht mit ihren Zeichnungen Autor Brian K. Vaughans Geschichte Leben und tut dies auf IMO konstant hohem Niveau. Wie es die Freiheiten bei einem Adult-Label erlauben, gibt es auch sparsam eingesetzte freizügige Sex- und blutige Gewaltszenen, die allerdings nie dem reinen Selbstzweck dienen.

Der nahezu alle Heftserien abdeckenden Trade-Politik Vertigos sei Dank, gibt es die bisher über 30 Hefte (und damit ungefähr die Hälfte der geplanten Anzahl, schenkt man den Aussagen des Autos Glauben) in 5 schicken TradePaperbacks käuflich zu erwerben.

Y-The Last Man Book 1: Unmanned
Y-The Last Man Book 2: Cycles
Y-The Last Man Book 3: One Small Step
Y-The Last Man Book 4: Safeword
Y-The Last Man Book 5: Ring of Truth

oder auf deutsch bei Speed:

Y-The Last Man Band 1: Entmannt
Y-The Last Man Band 2: Zyklen

1 Kommentar:

Philos hat gesagt…

Schöne Beschreibung dieses außergewöhnlichen Comics. Autor Brian K. Vaughan liefert eine ausgereifte Story mit vielen Twists und Lachern. Besprechungen der einzelnen Trades sind auch auf http://supercomics.blogspot.com/ zu finden.